Erntedankgottesdienste in den Kirchengemeinden

In Derental

Familiengottesdienst

„Alle Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speisen zur rechten Zeit“. Mit diesem Wochenspruch aus dem Psalm 145,15 begrüßte Lektorin Katharina Bähre die Gottesdienstbesucher in Derental am Erntedankfest. Unterstützt wurde sie bei diesem Familiengottesdienst von den Kindergottesdienst-Kindern und dem Kigo-Team aus Meinbrexen. Nachdem Lektorin Bähre den Hintergrund von Erntedank beschrieb, erlebte die Gemeinde das Glaubensbekenntnis einmal auf ganz andere Weise:
Die Kinder hielten nacheinander verschiedene Gegenstände hoch, wie z.B. einen Stein und erklärten, welche symbolische Bedeutung diese für uns haben.
Unsere Lektorin baute dann diese Definitionen in ihre Predigt ein.
Beispiel Stein: Ein fester Boden, eine stabile Basis, das sind die Voraussetzungen, dass etwas entstehen kann. Unsere Erde hat alle diese Voraussetzungen. Sie funktioniert nach einem Plan, der für Menschen voller Rätsel und Geheimnisse ist, der Staunen und Bewunderung hervorruft. Wer aber leichtsinnig mit der Erde umgeht, rüttelt an der Lebensgrundlage aller.

Wir möchten uns noch einmal bei den mutigen Kindern und deren Familien bedanken, ohne deren Hilfe der Gottesdienst in dieser Form nicht stattgefunden hätte.

In Boffzen

Erntedank - ein Feiertag nur für Landwirte?

Am Ende seiner Predigt stellte Pastor i.R. Rolf Tausch der Gemeinde im Gottesdienst eine Frage: „Hat die Situation hier in Europa mit den derzeitigen Krisen einen Sinn?“ Eine gute Frage, die zum Nachdenken anregt. Liegt der Sinn vielleicht darin, dass wir es nicht für selbstverständlich halten, was tagtäglich in den Regalen unserer Supermärkte liegt? Oder dass Frieden nicht selbstverständlich ist, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und dass wir wieder mehr Demut empfinden für die alltäglichen Dinge des Lebens? Was hat das mit Erntedank zu tun? Wer erntet eigentlich noch selbst, außer denen, die einen Gemüsegarten besitzen oder in der Landwirtschaft arbeiten?

Bedeutet denn Erntedank nur Dank für eine Ernte im landwirtschaftlichen Sinn?

Kann man nicht auch Erfolge „ernten“? Wenn ich jetzt das Wort „ernten“ durch „empfangen“ ersetze, öffnen sich noch mehr Perspektiven. So kann ich dankbar sein, Liebe empfangen zu dürfen. Ich kann für all das Dankbarkeit empfinden, für das ich sicher auch etwas tun kann, aber wo letztendlich der Erfolg nicht in meiner Macht steht.

Wie viele von uns Gemeindegliedern hier in unserer Gesamtkirchengemeinde begehen diesen Tag bewusst als Erntedanktag? Ganz abgesehen von der Zahl der Gottesdienstbesucher. Obwohl ich immer das Gefühl habe, dass dieser Tag an Bedeutung verliert, bin ich immer wieder begeistert, was an Erntegaben abgegeben und wie wunderbar daraus der Altarraum geschmückt wird. Der Anblick ist für mich ergreifend schön. Diese Vielfalt, dieser Reichtum, diese Farben, dieser Duft! Dann denke ich: Danke Gott für deine Gnade, danke, dass wir trotz aller Schwierigkeiten auch in diesem Jahr ernten konnten. Danke, dass es Menschen gibt, die uns diesen Tag so festlich begehen lassen können.

Und für das nächste Jahr wünsche ich mir, dass wir uns zum Erntedankgottesdienst treffen um gemeinsam Danke zu sagen unter dem Eindruck des wunderschön geschmückten Altarraums.

Text: Heidi Heiser

In Lauenförde

Auch in diesem Jahr gestalteten die Landfrauen den Erntedankaltar in der St. Markuskirche und Pastorin Bolte-Wittchen hielt die Predigt. Im Anschluss wurden die Früchte und das Gemüse, das zur Dekoration diente, an den „Tisch“ in Beverungen weitergereicht.