Mit einem festlichen Gottesdienst in der Klosterkirche Amelungsborn wurde Christiane Nadjé-Wirth am Sonntag von Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder in ihr Amt als Superintendentin des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder eingeführt.
Christiane Nadjé-Wirth (51) versehe schon seit mehr als 20 Jahren Ihren Dienst als Pastorin in Boffzen, kenne daher bereits Land und Leute, den Kirchenkreis wie auch die bürgerlichen Gemeinden. Zugleich aber suche sie immer wieder theologischen und beruflichen Perspektivwechsel, sagte die Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Dr. Adelheid Ruck-Schröder: „Christiane Nadjé-Wirth hat eine Sprache für unsere Botschaft gesucht, die in der Gegenwart anspricht und nicht nur binnenkirchlich verstanden wird.“
Sie kenne die neue Superintendentin als erfahrene Vikariatsausbilderin und in der Prädikanten- und Lektorenausbildung mit Menschenkenntnis und mit menschlicher Klugheit. „Und bei all dem ist sie eine Pastorin mit Leib und Seele.“
Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder führte dann Christiane Nadjé-Wirth als neue Superintendentin ein. Dabei assistierten ihr Ephoralsekretärin Petra Hundertmark, Kirchenamtsleiterin Regine Koch, Pastor Stefan Melcher, Anja Janik vom Kirchenkreisvorstand sowie der Ehemann der neuen Superintendentin, Gunnar Wirth, Pfarrer der Westfälischen Kirche.
„Mach dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!“ – zu diesem Vers aus Jesaja und über eine kalifornische Glühbirne predigte die neue Superintendentin. Diese Glühbirne, so Nadjé-Wirth, brenne – zwar mit abnehmender Intensität – seit mehr als 120 Jahren. Wenn in der Bibel von Licht die Rede sei, sei das Leben nicht weit entfernt. „Was es mit dem Licht auf sich hat, wissen wir nur durch die Dunkelheit.“ Und doch wache man am nächsten Morgen wieder voller Zuversicht auf. In den vergangenen eineinhalb Jahren steckten die Menschen in einer Pandemie: „Der subjektive Druck ist real.“
Auch der Blick auf die Kirche könne Sorgen bereiten in Zeiten abnehmender kirchlicher Bindung, finanzieller Mittel und deren Bedeutung im Alltag. „Aber die Dunkelheit hat nicht das letzte Wort, das hat, wie das erste, nur Gott.“
Vieles sei in dieser Zeit jedoch auch Positives und Kreatives entstanden. „Wir wissen nicht immer, wohin das führt, aber wir können gemeinsam losgehen, uns aufmachen und licht werden.“
Pastor Peter Dortmund und Pastor Dr. Ulf Lückel gestalteten die Liturgie des Gottesdienstes. Musikalisch begleitet wurde dieser durch einen Projektchor unter Leitung von Kreiskantorin Christiane Klein sowie durch den Kreisbläserchor unter der Leitung von Pastor Jens-Uwe Frölich.
Neben kirchlichen Vertreterinnen und Vertretern begrüßte auch Holzmindens Landrat Michael Schünemann die neue Superintendentin. Als Gast war auch der ehemalige Superintendent, Ulrich Wöhler, zur Einführung seiner Nachfolgerin gekommen.
Bereits Ende Mai war die evangelische Theologin von der Kirchenkreissynode zur Nachfolgerin von Ulrich Wöhler gewählt worden „Ich bin sehr gerührt und ich bin dankbar für das Vertrauen der Synode. Ich habe großen Respekt vor den Herausforderungen der nächsten Jahre, aber ich bin 'pfingstgewiss', dass wir immer wieder Kraft und Fantasie geschenkt bekommen, um die Botschaft von Gottes Liebe zu den Menschen zu tragen,“ sagte Nadjé-Wirth nach ihrer Wahl.
Text: Gunnar Müller