Über 50 Jahre lang aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr, daneben 44 Jahre in der Kirchengemeinde seiner und der umliegenden Gemeinden in Vorstand und Gemeindearbeit tätig: Keine Zweifel Edgar Tschirner hat mehr als sein halbes Leben damit verbracht, für seine Mitmenschen Gutes zu tun und zu helfen, wo es Not tat. Für sein selbstloses Engagement wurde dem Fürstenberger jetzt vor geladenen Gästen im Dorfgemeinschaftshaus von Landrat Michael Schünemann in Vertretung des Bundespräsidenten die Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
1969 trat Edgar Tschirner in die Freiwillige Feuerwehr Fürstenbergs ein. Bereits ein Jahr später wurde er Kassierer, weitere drei Jahre später Ortsbrandmeister. In dieser Funktion sollte er die Fürstenberger Wehr 28 Jahre lang leiten und Etliches mit in Bewegung setzen. So war er an der Planung und Umsetzung von mehreren Um- und Erweiterungsbauten in der Gemeinde maßgeblich beteiligt und sorgte als stellvertretender Samtgemeindebrandmeister über einen fast ebenso langen Zeitraum dafür, dass die Gemeindefeuerwehren des Südkreises zu einer schlagkräftigen Einheit zusammenwuchsen.
Ganz besonders aber lag Edgar Tschirner dabei der Aufbau der Jugendfeuerwehren am Herzen. Als fünfte Jugendfeuerwehr im Landkreis überhaupt, gründete er die Wehr Fürstenbergs und schulte in den Jahren danach auch die Mitglieder anderer Jugendfeuerwehren, um die Nachwuchsarbeit in der Samtgemeinde Boffzen auf tragfähige Füße zu stellen. „Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt und schon früh auf Nachhaltigkeit in der Feuerwehr gesetzt“, lobte Landrat Michael Schünemann diese Weitsicht in seiner Laudatio.
Neben dem aktiven Engagement in der Feuerwehr, in der er auch nach seiner Ortsbrandmeistertätigkeit immerhin noch weitere sechs Jahr die Stellvertretung übernahm, fühlte Edgar Tschirner sich aber auch der Kirchengemeinde und deren Mitgliedern über Jahrzehnte verpflichtet. 44 Jahre lang war er im Kirchenvorstand seiner Gemeinde und begleitete über diesen Zeitraum hinweg die verschiedenen Zusammenlegungen der Kirchengemeinden im Südkreis zur heutigen evangelisch-lutherischen Trinitatis Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser.
Als Vorstand kümmerte er sich jedoch nicht allein um das rein Organisatorische, sondern war als Lektor tätig, übte mit den Konfirmand*innen Krippenspiele ein oder sorgte für den Weihnachtsschmuck in den jeweiligen Gemeindekirchen. In Seniorenheimen besucht er darüber hinaus regelmäßig deren Bewohner*innen, führt Gespräche mit ihnen und singt mit ihnen zusammen. Es gehöre ein gerütteltes Maß an Leidenschaft und Nächstenliebe dazu, sich in so intensiver Weise um seine Mitmenschen zu kümmern, würdigte der Landrat dieses vielfältige Engagement, bevor er ihm die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland und einen Blumenstrauß überreichte.
Text: Landkreis Holzminden